Encarnación – Wohnversuche II

Puente Internacional San Roque nach Argentinien im Bairro Pacú Cuá am Ende der Av. Arrazábal

Ich kam abends aus Villarica mit dem Bus in Encarnación an. Ich freute mich auf das viele Wasser, was es dort augenscheinlich gab und darauf, diese Umgebung näher auf mögliche Wohnorte zu erkunden. Der Name der Stadt – vielversprechend, hier sollte jetzt alles neu werden nach den fürchterlichen Wohnerfahrungen in fast allen Lokationen bisher.

Wenn man abends irgendwo ankommt, ist meist ein Hotel in der Nähe des Terminals die erste Station, um von dort eine adequate Bleibe zu suchen. Ich schlich um die Blocks, ging dann schließlich in eins, weil ich müde war und keine Lust mehr hatte, weiterzusuchen. Es kam wie es musste, als ich ins Hotel zurückkam nach einem Tankstellenbesuch, brummten von zwei Seiten die Klimaanlagen so laut, das ich zum Schluss auf der Terrasse in einer Hängematte schlief und begann die Händler unten in ihren zusammengezimmerten Buden um ihre Ruhe zu beneiden. Die Klimaanlagen in diesem Land sind ein generelles Problem, das war nicht das letzte Mal, das das passieren sollte ..

Am selben Abend noch vereinbarte ich dennoch gut motiviert einen Termin für den nächsten Tag mit einer Maklerin, die ein interessantes Angebot hatte.

Die Maklerin holte mich morgens am Hotel ab und wir fuhren in die Zona Comercial. Alles etwas abgeranzt, eine eher ungewöhnliche Umgebung für Wohnobjekte, das sah ich gleich. Wir betraten ein großes Einkaufszentrum, offensichtlich ein havariertes Objekt, überall angefangene Baustellen, halbfertige Büros, .. und die Eckoffices, die die Maklerin geschickterweise mit Betten ausgestattet hat und temporär nun vermietete. Eine coole trashige Umgebung, wie ich fand, natürlich nicht geeignet für einen längeren Aufenthalt, das war klar, der Verkehrslärm war recht intensiv bis abends, aber um sich umzusehen passte das. Ich konnte diese Borderland – Lofts auch daily mieten, also recht stressfrei und ohne Risiken. 

Encarnación ist wirklich besuchenswert, eine interessante schöne Stadt mit jeder Menge spektakulären Ansichten, einigermassen übersichtlich und vernünftiger Infrastruktur. Wie überall, schwer, quasi unmöglich, ein Apartment mit Wänden und Decken zu finden, ausserdem sind die an sich attraktiven Costaneras beliebte Showpisten für neue Pic Ups mit ans Lenkrad geklammerten bärtigen Männern und einer Kirmesanlage hintendrauf und werden so zu maximalen Lärmquellen in einigen Sektionen.

Die Maklerin zeige mir dann noch einige weitere Objekte und ich entschied mich für ein gut ausgestattetes und nett anzusehendes kleines Anbau – Apt in Pacú Cuá, ein Bairro gegenüber, der trotz spektakulärem Blick nach Posadas nicht unbedingt zu den bevorzugten Wohnlagen der Stadt gehörte, wie ich später mitbekam. An der Wohnung von Felicita war nichts falsch, alles ok, für mich aber nur Stress durch 24h Störungen durch immerwährendes Gebelle von unzähligen Hunden, nachhaltige Musik von einem gegenüberliegendem Kiosk, ständig quietschenden Bremsen an der abschüssigen Kreuzung und, na klar, Kirmeswagen, Tag und Nacht. Nach drei Wochen verließ ich die Lokation

Ich wohnte zur Probe sogar noch ein paar Blocks weiter unten an der Costanera auf Höhe der Japon, was aber auch nicht geeignet war. Mit Felicita fuhr ich dann einige andere Wohnungen ab und wir fanden ein Objekt genau auf der anderen Seite der Stadt, gegenüber von San Pedro, keine direkten Nachbarn, an der Av. Costanera zwischen dem Savoy und dem SENATUR – Office der Stadt, was ich als gute Nachbarschaft betrachtete. Die Wohnung lag im Erdgeschoss und wenn ich vor die Tür trat, dann stand ich an der Costanera, brauchte nur über die Strasse und war am Wasser, was ich zunächst genoß. Das gerade die Costaneras recht lärmempfindlich sind erwähnte ich bereits.

Die Wohnung an der Costanera entpuppte sich, wie die Wohnung in Pacú Cuá für mich als Terrorwohnung. Das die Wände und Decken nicht besonders dick sind, oft quasi nicht vorhanden, daran hatte ich mich etwas gewöhnt, wenn die Mitbewohner, wie hier eine Nonne, sich normal verhalten, dann geht das auch eine Zeit. Womit ich nicht rechnete, waren zwei substanzielle Lärmquellen in recht großer Entfernung, die mir täglich Bassuntertöne abend und nachts in die Bude jubelten, eine dieser Krachzellen konnte ich in San Pedro lokalisieren, Luftlinie ca 1 km entfernt, die andere in meiner Costanera, ein Club, wie es aussah, unten an der Brücke.

Unglaublich, über welche Entfernungen hier solche Lärmquellen reichen, das Wasser leitet das Gehacke gut, in diesem Fall zu meinem Leidwesen, ich kann das nicht vertragen, das ist wie Haarp, .. wie Infraschall, .. drei Wochen hielt ich es aus, dann flüchtete ich nach Santa Maria auf der anderen Seite. Ein paar Tage reichten hier, ich hatte genug und machte mich auf den Weg Richtung Hohenau, ich hatte etwas gefunden, etwas abgelegen, was ruhig aussah.

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2 Antworten

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